Google PageSpeed ≠ Ladegeschwindigkeit

Wieso ist Performance wichtig?

Besucher kommen auf Ihre Webseite, um sich zu informieren. Wird die gesuchte Information nicht schnell gefunden, ist der Besucher genauso schnell wieder weg wie er gekommen ist – und landet u.U. bei der Konkurrenz.

Eine Studie von Akamai und Gomez.com aus dem Jahr 2011 hat gezeigt, dass rund 40% der Besucher nach drei Sekunden die Geduld verlieren und wieder weg sind, wenn die Seite bis dahin nicht aufgebaut ist. Amazon konnte in internen Vergleichstests einen direkten Zusammenhang zwischen Ladezeit und Umsatz feststellen: bereits Verzögerungen ab 100 Millisekunden (!) beeinflussten den Umsatz substantiell.

Zudem ist die Geschwindigkeit eines von vielen Merkmalen, die Google und andere Suchmaschinen für Ihre Bewertung verwenden. Eine schnelle Webseite bedeutet also unter Umständen eine bessere Platzierung und damit mehr potenzielle Kunden.

Die Krux mit PageSpeed

Immer mal wieder erhalten wir Anfragen, um die Performance von Websites zu verbessern. Häufig zitiert der Kunde dann schlechte Resultate bei Google PageSpeed Insights, die es zu verbessern gilt. Wenn wir dann die Seite überprüfen, stellt sich aber in vielen Fällen heraus, dass die effektive Ladezeit oft nicht mit dem schlechten Ergebnis von PageSpeed übereinstimmt.

Was macht Google PageSpeed?

Grundsätzlich überprüft PageSpeed Insights den technischen Aufbau einer Webseite anhand verschiedener, fix definierter, technischer Vorgaben. Dies macht zwar Sinn und wir nutzen PageSpeed selbst auch, wenn wir Websites überprüfen. Wichtig ist aber, dass PageSpeed dabei die effektive Geschwindigkeit einer Seite nicht misst. Dies führt dazu, dass eine Seite u.U. zwar eine miserable, tiefrote Bewertung erhält, gleichzeitig aber sehr schnelle Ladezeiten (oder umgekehrt) an den Tag legen kann.

Es macht also für versierte Benutzer und Entwickler durchaus Sinn, PageSpeed Insights zu nutzen, man sollte sich aber bewusst sein, dass das Ergebnis nicht zwingend die Realität widerspiegelt. Ein schlechter Wert bedeutet nicht, dass eine Website langsam ist.

Aber hat das keinen Einfluss auf meine Platzierung bei Google? Immerhin wird PageSpeed doch von Google entwickelt?

Jein. Die effektive Ladegeschwindigkeit hat einen Einfluss auf das Ranking, das hat Google schon mehrfach bestätigt. Allerdings kann man davon ausgehen, dass Google hier mit realen Messwerten arbeitet und nicht die wenig aussagekräftigen PageSpeed Ergebnisse einbezieht.

Gibt es Alternativen?

Natürlich gibt es Alternativen, resp. ergänzende Tests, mit denen man die wirkliche Geschwindigkeit einer Seite messen kann. Viele davon bieten auch schon in der kostenlosen Version ausreichend Informationen, um eine Seite beurteilen zu können.

Pingdom Tools

Pingdom bietet eine ganze Reihe an Premium Features zur Überwachung von Webseiten an. Die kostenlosen Pingdom Tools bieten eine einfache Möglichkeit, eine Seite zu untersuchen. Meist zeigt sich hier bereits eine deutliche Diskrepanz zu den Ergebnissen von PageSpeed Insights.

Wir nutzen für Performance Optimierungen eine Kombination aus Pingdom, GTMetrix, WebPageSpeed und – ja – auch Google PageSpeed Insights, um mögliche Schwachstellen und Verbesserungen aufzuspüren.

Fazit

Grundsätzlich gibt es viele Faktoren, die für die Performance einer Website verantwortlich sind. Vom Hosting über den technischen Aufbau der Seite bis zum Inhalt, gibt es viele Punkte an denen man ansetzen kann. Die Ergebnisse von PageSpeed Insights geben einen Anhaltspunkt für mögliche technische Verbesserungen. Ob tatsächlich Handlungsbedarf besteht, kann aus diesen alleine aber nicht abgelesen werden und sollte im Einzelfall von einem Experten geprüft werden.

Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne!

Claudio Rimann ist einer der Gründer der Haptiq GmbH. Selbständig seit 2011. Background im Marketing und Print-Design. Autodidakt. Designer aus Leidenschaft. Unrehabilitierbarer Digital-Junkie. Twitter, LinkedIn, Blog